Ich kann kein Blühen mehr sehn,
Es ist so leicht und so gründlich
Und dauert mindestens stündlich
Als Traum und Auferstehn.
Nimm fort die Amarylle,
du siehst ja: gründlich: – sie setzt
ganz rot, ganz tief, ganz Fülle
ihr Eins und Allerletzt.
Was wäre noch Stunde dauernd
in meinem zerstörten Sinn,
es bricht sich alles schauend
in Augenblicken hin.
(Gottfried Benn)
Benn hat vor dem seraphischen Ton gewarnt. Er dachte an Rilke, an Werfel. Wenn ich an die Warnung denke, denke ich an Benn-Gedichte. Es gibt so nüchterne und so viele, die im Ton des Sehers gesprochen sind. Mir fällt zu diesem immer wieder „Nimm die Forsythien tief in dich hinein“ ein mit dem Anklang an Stefan George. Und wie viele Blumennamen findet man in Benns Gedichten. Immer wieder braucht er Blumen, um zu evozieren, was ohne die Blumen nicht entstünde. Das beginnt schon – in anderer Weise – mit „Kleine Aster“. Ohne Blumen könnte er so oft nicht zeigen, was er zeigen will.
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